Autorin: Yvonne Mannsfeld (Referendarin)
Grundlegendes
Durch den Mietvertrag nach § 535 I S. 1 BGB verpflichtet sich der Vermieter, dem Mieter den Gebrauch einer Mietsache iSd § 90 BGB während der Mietzeit zu überlassen. Der Mieter hat in dieser Zeit nach § 535 II BGB den vereinbarten Mietzins zu entrichten.
Das Mietrecht erstreckt sich von §§ 535 – 597 BGB und ist dabei in sich systematisch aufgebaut.
§§ 535 – 548 BGB – allgemeine Vorschriften für (alle) Mietverhältnisse
§§ 549 – 577a BGB – Mietverhältnisse über Wohnraum
a) §§ 549 – 555 BGB – Allgemeine Vorschriften
b) §§ 555a – 555f BGB – Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen
c) §§ 556 – 561 BGB – Die Miete
d) §§ 562 – 562d BGB – Vermieterpfandrecht
e) §§ 563 – 567d BGB – Wechsel der Vertragsparteien
f) §§ 568 – 575a BGB – Beendigung des Mietverhältnisses
§§ 578 – 580a BGB – Mietverhältnisse über andere Sachen
§§ 581 – 548b BGB – Pacht
§§ 585 – 597 BGB – Landpacht
Der Mietvertrag ist grundsätzlich formfrei. Hiervon besteht nur eine Ausnahme gem. § 550 BGB für Mietverträge über Wohnraum, die für länger als ein Jahr geschlossen werden.
Die Besonderheit des § 550 S. 1 BGB liegt darin, dass der Vertrag trotz Formverstoß nicht zur Nichtigkeit des Vertrages iSd § 139 BGB führt, sondern lediglich auf unbestimmte Zeit vereinbart gilt, d.h. allein eine etwaige Mietzeitabrede wird unwirksam. Daher greift der § 550 BGB nicht, sofern der Vertrag ohnehin auf unbestimmte Zeit geschlossen wird oder die Parteien von vorneherein davon ausgehen, dass der Vertrag länger als ein Jahr bestehen wird. Die Ratio der Norm liegt in der Beweiserleichterung iRd langfristigen Abrede. Nach § 550 S. 2 BGB ist eine Kündigung, sofern der § 550 S. 1 BGB eingreift, erst nach Ablauf des ersten Jahres nach Überlassung möglich.