Hallo,
beim Personenstandrecht, das keinen Eintrag für "divers" zulässt, ist ein Verstoß gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht gegeben [BverfG NJW 2017, 3643 (3644 Rn. 36 ff.)].
Wenn ein Gesetz beschlossen wird, nach dem Männer bei der Einstellung in Kindergärten solange bevorzugt werden sollen wie sie in der Unterzahl sind und dabei Personen dritten Geschlechts ("divers") aber außer Betracht bleiben:
Liegt in diesem Fall auch ein Verstoß gegen Art. 2 Abs. 1 iVm Art. 1 Abs. 1 GG vor?
Bzw. wenn nein: Sollte dieses Grundrecht hier zumindest geprüft werden oder erscheint das allgemeine Persönlichkeitsrecht so fernliegend, dass man es in diesem Fall gar nicht ansprechen sollte?
Und falls man es ansprechen sollte bzw. in Bezug auf die anderen in Frage kommenden Freiheitsrechte:
Sollte man diese nach den Gleichheitsrechten (die hier offensichtlich auch einschlägig sind) ansprechen, weil diese den eindeutigen Schwerpunkt darstellen, oder - weil so üblich (die erste Option wäre zwar möglich, aber jedenfalls unüblich) - vor den Gleichheitsrechten.
Vielen Dank:)
Naibaf 
Also ich würde vorrangig auf die Gleichheitsrecht eingehen und erst nachrangig auf das allgemeine Persönlichkeitsrecht. Auf das allgemeine Persönlichkeitsrecht würde ich aber definitiv eingehen, dafür gibt es ja durchaus genug Anknüpfungspunkte.
Also ich würde folgendes anraten:
1. Freiheitsgrundrechte prüfen.
Hierbei ist wichtig, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht vom Schutzbereich gar nicht eröffnet ist, wenn schon ein spezielles Grundrecht vom Schutzbereich eröffnet ist.
Etwas anderes kann höchstens in Hausarbeiten gelten. Trotzdem sollte dann ausführlich auf diesen Umstand hingewiesen werden und ggf. hilfsgutachterlich weiter geprüft werden.
2. Gleichheitsgrundrechte
Dabei sind zu erst die speziellen Gleichheitsgrundrechte zu prüfen. Erst im Anschluss ist dann hier das allgemeine Gleichheitsgrundrecht zu prüfen. Wichtig ist hierbei, dass bei den Gleichheitsgrundrechten das allgemeine neben den speziellen anwendbar ist.