Schack / Ackmann - Das Bürgerliche Recht in 100 Leitentscheidungen

Diese Sammlung von 100 höchstrichterlichen Entscheidungen zum Bürgerlichen Recht will eine Lücke in der Ausbildungsliteratur füllen, die Studierende vom ersten Semester an mit der unausweichlichen Lektüre von Originalurteilen vertraut machen soll. Diese berühmten 'Klassiker' sind der Grundstein für zahllose Klausuren, das Examen und nicht zu vergessen ebenso für die mündliche Prüfung.

Deshalb wäre es wohl auch grob fahrlässig, in der Vorbereitung zu wenig Zeit auf die einschlägigen Leitentscheidungen der Zivilrechtsprechung zu verwenden. Dieses Werk soll vorlesungsbegleitend einen schnellen Zugriff auf die dort besprochenen Urteile eröffnen.

Die ersten fünf Auflagen dieser Sammlung sind bis 2004 unter dem Titel "Höchstrichterliche Rechtsprechung zum Bürgerlichen Recht" im Verlag C.H. Beck erschienen. Diese 6. Auflage wird nun bei Mohr Siebeck verlegt und berücksichtigt erstmals die zahlreiche BGH-Judikatur, die durch das Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts im Allgemeinen Schuldrecht und im Gewährleistungsrecht ergangen ist.

In diesem Kontext wurden ca. 15 Leitentscheidungen durch aktuellere Urteile ersetzt und die Anregungen zur Vertiefung durchweg auf den neusten Stand gebracht. Die abgedruckten und meist ungekürzten Originalentscheidungen vermitteln Einblicke in die juristische Wirklichkeit jenseits abstrakter Lehrbuchliteratur. Vertiefungsfragen mit weiteren Nachweisen am Ende eines jeden Falles regen zum Nachdenken und zur Diskussion, etwa in privaten Arbeitsgemeinschaften an.

Zugleich erleichtern sie Studienanfängern den Einstieg in die unverzichtbare Lektüre von Originalentscheidungen und liefern Examenskandidaten in wichtigen Problematiken einen Hinweis auf relevante Folge- und Parallelprobleme. Um das Verständnis älterer Entscheidungen zu erleichtern, wurden in eckigen Klammern die entsprechenden heute geltenden Vorschriften eingefügt. Auf diese Weise können alle, denen diese "alten Hausnummern" nichts (mehr) sagen, die unverändert wichtigen Entscheidungen schneller nachvollziehen als bei der Lektüre der damaligen Veröffentlichungsorgane.

Keinesfalls sollte der Leser erwarten, dieses Buch "auf die Schnelle" durchlesen zu können. Die gründliche Lektüre eines Urteils braucht ihre Zeit, im Durchschnitt sicherlich bis zu einer Stunde. Dabei ist es wichtig, die gesamte Entscheidung einschließlich seiner prozessualen Einkleidung zu erfassen. Insbesondere ist eine durchgängig kritische Reflektion und genaue Auseinandersetzung mit den Urteilsgründen entscheidend; denn es ist weniger wichtig, wie das Gericht entschieden hat, umso mehr aber warum es so entschied. Genau dieser Aspekt kommt in der heutigen juristischen Ausbildung viel zu kurz - oftmals erscheint die Kenntnis der h.M. absolut ausreichend zu sein.

Fazit: Die wesentliche schöpferische Leistung einer Sammlung besteht regelmäßig darin, eine (möglichst richtige) Auswahl zu treffen. Dies ist den Autoren fraglos geglückt. Viele der enthaltenen Entscheidungen ließen sich ebenfalls im Internet nachlesen, allerdings gerade bei älteren Entscheidungen ohne die bereits angeführte Transformation in heutiges Recht. Trotzdem soll hier nicht beschönigt werden, dass das Lesen und insbesondere auch das Verstehen aller 100 Urteile wirklich harte Arbeit ist - als Belohnung dafür wartet jedoch das wahrscheinlich heiß ersehnte Prädikatsexamen.

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