Looschelders - Schuldrecht: Besonderer Teil

Nach dem erfolgreichen Band Schuldrecht - Allgemeiner Teil war es naheliegend, dass Prof. Dirk Looschelders auch dem Besonderen Teil seine Aufmerksamkeit zuwendet und so erschien bereits 2007 die Erstauflage. Nun, im Jahr 2014, dürfen wir bereits die 9. Auflage in den Händen halten, was für eine hohe Aktualität und gleichzeitig den großen Erfolg des Lehrbuches spricht. Es vermittelt prägnant, anschaulich sowie stets sehr gut verständlich die Systematik des Besonderen Schuldrechts - und verknüpft für ein tiefergehendes Verständnis das zum allgemeinen Leistungsstörungsrecht Erlernte mit den vertraglichen Schuldverhältnissen dieses Bandes. Gegenstand des Lehrbuchs ist das Besondere Schuldrecht (§§ 433-853 BGB), also sowohl die rechtsgeschäftlichen als auch die gesetzlichen Schuldverhältnisse.

Im Rahmen der vertraglichen Schuldverhältnisse systematisiert Looschelders diese nach Art der Leistung, welche für das jeweilige Schuldverhältnis charakteristisch sind und unterscheidet so sieben große Gruppen von Vertragstypen; geht darüber hinaus aber ebenso auf die atypischen und gemischten Verträge ein. In jeweils eigenständigen Abschnitten beschreibt der Verfasser die gesetzlichen Schuldverhältnissen, namentlich das Bereicherungs- und Deliktsrecht sowie die Geschäftsführung ohne Auftrag.

Das besondere Schuldrecht ist für Studierende ein geradezu ausufernder Bereich, der kaum überschaubar scheint. Gerade deshalb ist eine strukturierte und nachvollziehbar aufgebaute Darstellungsweise unabdingbar. Looschelders ist daher bemüht, das Thema jeweils anhand der gesetzlichen Tatbestandsmerkmale aufzubauen und Probleme nicht abstrakt, sondern dort zu behandeln wo sie praktisch auftreten, was freilich nicht immer gelingen kann. In dem Punkt zeigt sich der klare Vorteil gegenüber anderen Werken, die den Stoff eher "romanhaft" aufbereiten und den Leser oft orientierungslos dastehen lassen.

Seit der Überarbeitung der "Academia Iuris"-Reihe durch den Verlag Vahlen weiß besonders das übersichtliche Layout und Schriftbild zu gefallen. Strukturierte Absätze, orientierende Zwischenüberschriften, klar abgegrenzte Hinweise zur Vertiefung und Beispielsfälle, welche meist auf jeweils einschlägige Leitentscheidungen der höchstrichterlichen Rechtsprechung zurückgehen. Zudem bleibt die Darstellung stets auf das Wesentliche beschränkt - alles was darüber hinausgeht wird durchgängig auch so gekennzeichnet. Die zahlreichen Fußnoten ermöglichen dennoch -sofern dies vom Leser gewünscht ist- die weitergehende Erarbeitung einer Thematik.

Die neu bearbeitete und ergänzte Auflage berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung und Literatur.

Fazit: Das Werk von Looschelders zum Besonderen Teil des Schuldrechts knüpft qualitativ an den Band zum Allgemeinen Teil an und ermöglicht so einen nahtlosen Übergang. Gerade die unnachlässige Systematisierung, mit der Looschelders an die Erarbeitung herangeht, hilft dem Leser durch dieses komplexe Rechtsgebiet und veranschaulicht insbesondere seine prüfungsrelevanten Problembereiche.

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