Heiderhoff / Skamel - Zwangsvollstreckungsrecht

Die Zwangsvollstreckung ist ein hoheitliches Verfahren, durch das Ansprüche eines Gläubigers gegen einen Schuldner zwangsweise durchgesetzt oder gesichert werden. Dieses Verfahrensrecht wird oft im Rahmen des Zivilprozessrechts behandelt, sollte aber wegen seiner Praxisrelevanz nicht vernachlässigt werden. Dieses neue Lehrbuch zur Vorlesungsbegleitung im Schwerpunktstudium oder der Arbeitsgemeinschaft während des Referendariats führt knapp, präzise und einprägsam in Systematik und Voraussetzungen des vollstreckungsrechtlichen Verfahrens und dessen Rechtsbehelfe ein und bereitet so optimal auf die anstehenden Klausuren vor.

Die Darstellung der Stoffschwerpunkte orientiert sich dementsprechend auch am typischen Klausuraufbau. Hierzu werden die Rechtsfragen zunächst abstrakt behandelt, deren Lösung später an konkreten Beispielen illustriert.

Ohne vorweggreifen zu wollen: Das Beste an dem Buch sind die Zusammenfassungen am Ende jeden Kapitels, die sich am klausurtypischen Aufbau orientieren und die wichtigsten Fakten skriptartig resümieren. Sogar mit nur geringem Vorwissen kann man sich so unkompliziert und schnell in die Materie einarbeiten.

Das Buch ist mehr Lern- als Lehrbuch und richtet sich insgesamt an den Bedürfnissen der Studierenden und Referendare aus: Weniger theoretische Ausführungen und stattdessen mehr ansprechende Schemata, Übersichten und Formulierungshilfen; eben alles was hilft, sich schnell (z.B. an einem Wochenende), trotzdem aber umfassend mit dieser Thematik vertraut zu machen. Im gesamten Text werden Hinweise auf die typischen Klausurprobleme gegeben, die erläutern, an welcher Stelle der Klausur diese Probleme gelöst werden können. Schließlich wird jedes Kapitel mit einem Fall nebst ausformulierter Lösung abgeschlossen.

Neben den Grundsätzen und Voraussetzungen des Vollstreckungsverfahrens stehen deren besondere Rechtsbehilfe im Zentrum der Darstellung, denn soweit vollstreckungsrechtliche Klausuren nicht lediglich der Einkleidung materiell-rechtlicher Fragen dienen, haben sie meist einen vollstreckungsrechtlichen Rechtsbehelf zum Gegenstand. Von besonderer Bedeutung sind die Vollstreckungsabwehrklage (§ 767 ZPO), die Drittwiderspruchsklage (§ 771 ZPO) und im Überblick auch die Klage auf vorzugsweise Befriedigung (§ 805 ZPO), die stets mit materiell-rechtlichen Problemen verbunden sind; spezifisch zwangsvollstreckungsrechtliche Fragen wirft die Vollstreckungserinnerung (§ 766 ZPO) auf. Zu jedem Rechtsbehelf erläutern kurze Schemata den klausurmäßigen Aufbau, deren Bearbeitung durch Formulierungshilfen erleichtert wird.

Fazit: Das Zwangsvollstreckungsrecht gehört in allen Bundesländern (außer Bremen) zum Pflichtfachstoff der Ersten Juristischen Prüfung, wo zumindest überblicksartige Kenntnisse erwartet werden. Mit dieser erstklassigen Anleitung ist eine schnelle Aneignung der nötigen Grundzüge garantiert. Wer dies im Studium verpasst hat, sollte sich besser rechtzeitig vor dem Referendariat bzw. kurz vor der Zivilstation die Zeit nehmen, seine Wissenslücken zu schließen - dieser Band wird eine zuverlässige Wissensquelle sein.

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