Prüfungsangst überwinden

Fast jeder Studierende kennt das Gefühl, unter Prüfungsangst zu leiden und das schon Monate und Wochen vor der Klausur.

Die meisten sind Monate vorher schon unruhig und angespannt, wenn sie an die bevorstehende Klausur denken. Gerade im Jurastudium ist das völlig verständlich, auch die hohe Durchfallquote macht den Leistungsdruck deutlich.
Je näher die Prüfung rückt, desto schlechter wird auch die Schlafqualität der Studierenden. Am Tag der Prüfung leiden viele unter Herzrasen, Magenbeschwerden, starkem Schwitzen bis hin zu Panikattacken. Schlimmstenfalls kommt es auch zu Blackouts während der Prüfung.
Doch Prüfungsangst ist nicht nur hinderlich, sondern kann auch dazu führen, dass die kognitive Leistung sich verbessert.
Die Angst hat die Funktion, uns vor Gefahren zu schützen und sorgt somit dafür, dass wir uns ordentlich auf die Prüfung vorbereiten. Ist die Angst jedoch zu stark, fühlen wir uns innerlich blockiert.
Prüfungsangst ist eine Form der sozialen Angst, und zwar haben wir Angst davor, dass andere Menschen unsere Leistung schlecht bewerten könnten. Hinter Prüfungsangst steckt häufig die Versagensangst, dass wir beispielsweise vergebens studiert haben, keinen Job finden und folglich arbeitslos sind.

Doch woher kommt Prüfungsangst?
Meist liegt es daran, dass die Betroffenen mal eine schlechte Erfahrung mit einer misslungenen Prüfung erlebt haben oder man als Kind unter hohem Leistungsdruck der Eltern ausgesetzt war. Es kann auch sein, dass der Studierende selbst sehr hohe Erwartungen an sich hat und dementsprechend unter Druck steht. Aus eigener Erfahrung mit Klienten ist es oft der Fall, dass ein mangelnder Glaube an die eigenen Fähigkeiten mit einer schlechten Erfahrung einhergeht.

Tipps, um Prüfungsangst zu überwinden sind zum Beispiel die Folgenden.
Selbstverständlich sollte man sich ausreichend vorbereiten, hierzu ist ein strukturierter Lernplan, der einen weder über- noch unterfordert hilfreich.
Eine positive Einstellung ist empfehlenswert, um die sogenannte selbsterfüllende Prophezeiung zu deinem Vorteil zu nutzen. Diese besagt, dass deine Handlungen sich deinen Erwartungen anpassen und du die dementsprechende Situation erleben wirst. Lerne ausreichend und glaube an dich und deine eigenen Fähigkeiten.
Als weiteren Tipp empfehle ich dir, dich öfter am Tag bewusst zu entspannen.
Durch Yoga, Atemübungen, Meditation oder auch dem Praktizieren von Dankbarkeit kannst du dafür sorgen, deine Energie im Körper wieder aufzuladen.
Hilfreich kann es auch sein, sich durch eine Sporteinheit auszupowern, um danach leichter in die Entspannung zu finden.

Was kannst du jedoch bei einem Blackout in der Prüfung tun?
Eine wirkungsvolle Übung ist die 5-4-3-2-1 Übung, die du in der Prüfung anwendest, wenn du merkst, dass deine kognitiven Fähigkeiten abnehmen.
Du beginnst damit innerlich 5 Dinge aufzuzählen, die du siehst, 4 Dinge, die du fühlst. 3 Dinge, die du hörst, 2 Dinge, die du riechst, sowie 1 Sache die du schmeckst. Bei dieser Übung lenkst du den Fokus auf andere Dinge im außen und kannst feststellen, wie deine Leistungsfähigkeit wieder ansteigt.
Sei dir bewusst, dass deine Lerninhalte stets im Gehirn gespeichert sind und du, sobald du wieder entspannt bist, auch wieder darauf zugreifen kannst.