Examensvorbereitung ohne Rep

Die Vorbereitung auf das Staatsexamen ohne Rep meistern

Die Kardinalsfrage „Mit oder ohne Rep?“ stellt sich zwangsläufig nach den großen Scheinen. Sie ist nicht einfach und vor allem nicht allgemeingültig zu beantworten. Eine Variante ist die Examensvorbereitung ohne Rep. Dieser Weg ist ein sehr bewusstes und intensives Auseinandersetzen mit der eigenen Examensvorbereitung.


Voraussetzungen Examensvorbereitung ohne Rep

Die Examensvorbereitung ohne Rep bedeutet vor allem selbstverantwortliches, diszipliniertes Arbeiten und Umsetzen des Lernplanes. Das ist nicht jedermanns Sache, wer sich das nicht zutraut hat nicht verloren - er war nur ehrlich zu sich selbst. Die Gefahr sich bei einer Examensvorbereitung zu übernehmen oder gar zu verrennen ist groß. Daher bedarf es einer guten Organisation. Die Vorbereitungen sollten ca. 10 - 15 Monate vor dem anvisierten Schreibtermin abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt solltet ihr einen Lernplan, ggf. eine Examens-AG und eine Struktur für das tägliche Lernen erstellt haben.


Der Lernplan - Euer Fahrplan zum Examen

Die Erstellung eines Lernplans ist einer der Grundpfeiler der Examensvorbereitung ohne Rep. Grundlage für ihn sollte die Juristenausbildungsordnung eures Bundeslandes sein. Anhand des dort aufgeführten Pflichtstoffes solltet ihr eine Gewichtung innerhalb eures Lernplanes vornehmen. Achtet dabei auf eurer Vorwissen (seid dabei aber ehrlich!). Wenn euch bestimmte Rechtsgebiete leichter fallen als andere, bekommen diese weniger Aufmerksamkeit im Lernplan. Wichtigste Grundregel: Basics! Basics! Basics!

Den Lernplan strukturiert ihr in Wochen. Pro Woche erfolgt dann die Gewichtung der Rechtsgebiete: Zivilrecht an 3 Tagen, Strafrecht an 1 1/2 Tagen und Öffentliches Recht an 1 1/2 Tagen. Damit entsteht eine 6 Tage Woche bei der ihr ca. 5 - 8 Stunden Nettolernzeit einplanen solltet. Der Sonntag (oder ein anderer Wochentag eurer Wahl) ist demnach ein freier Tag. Der Gesamtzeitraum des Lernplanes sollte ca. 10 - 12 Monate umfassen, so bleibt euch kurz vor dem Examenstermin noch Zeit zum Wiederholen.


Die Literatur für das Examen

Habt ihr euren Lernplan gestaltet, geht es an die Literatur. Hier gilt: Weniger ist mehr! Wählt Literatur aus mit der ihr gut lernen könnt. Es bringt euch nicht weiter vor einem Lehrbuch zu sitzen, das für euch schwierig zu lesen ist. Kommentare sollten nur der Vertiefung dienen, sucht euch den für euch passenden Kommentar aus und arbeitet mit diesem. Wem der MüKo mehr liegt als der Staudinger, der sollte nicht anfangen mit dem Staudinger zu lernen.

Klausurenkurse für jedes Rechtsgebiet sind eine gute Lerngrundlage. Aber auch hier gilt: Ehrlichkeit. Wenn ihr die Klausuren ausarbeitet und selbst korrigiert bleibt an der Lösung des Autors. Gnadenpunkte gibt es auch im Examen nicht. Es gibt aber nicht nur gute Literatur für das Examen, sondern auch Onlinekurse, die im Vergleich zum herkömmlichen Rep. (z.B. Hemmer/Alpmann Schmidt) erheblich kostengünstiger ausfallen. Einer der größten Anbieter für diese ist Jura Online. Wer neben dem Lesen auch der auditive Lerntyp ist, für den sind die Onlinekurse eine absolute Empfehlung!


Private Examens-AG´s

Homogene Arbeitsgemeinschaften an 1 - 2 Tagen die Woche können helfen das Erlernte zu Wiederholen oder Wissenslücken zu schließen. Achtet auf eine ausgewogene Lerngruppe die nicht zu viele Mitglieder hat. Hierbei sollten 4-5 Leute diszipliniert und Leistungsähnlich miteinander einzelne Rechtsgebiete erarbeiten. Es empfiehlt sich hierfür für jede Sitzung einen vorher abgestimmten Fall vorzubereiten. Die Lerngruppe sollte der Examensvorbereitung dienen, daher vermeidet Kaffeekränzchen, Austausch über Hobbys oder sonstiges Jurafremdes.


Die drei Phasen in der Examensvorbereitung

Grundsätzlich lässt sich die Examensvorbereitung in drei Phasen einteilen. In der ersten Phase, der Erarbeitungsphase, wird der gesamte Examensrelevante Stoff von euch erarbeitet. Diese Phase nimmt am meisten Zeit in Anspruch, ist aber der Grundpfeiler für die folgenden. Achtet dabei auf eine für euch passende Aufarbeitung des Stoffes. Wer lieber mit großen Schemata arbeitet, erstellt eben die großen Schemata. Wer den Stoff lieber Kapitelweise erarbeitet wählt diese Variante.

Die zweite Phase ist die der Vertiefung. Jetzt wird der von euch aufbereitete Stoff vertieft. Rechtsprechung, Meinungsstreitigkeiten und Co. finden hier ihren Platz.

In der dritten und letzten Phase wird wiederholt. Diese Phase sollte kurz, ca. 2-3 Monate, vor dem Schreibtermin liegen. Die Wiederholung frischt das Erlernte auf und macht es für euch präsenter. In dieser Phase habt ihr dann auch die Gelegenheit eventuell vorhandene Wissenslücken zumindest grob zu schließen. Wichtig ist es, motiviert zu bleiben. Für diejenigen, denen ab und an die notwendige Motivation fehlt, haben wir hier ein paar nützliche Motivationstipps.

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