Kurztrip nach Wien für Studenten
Wer gerne ausserhalb der Hauptreisezeiten unterwegs ist, der wird die Hauptstadt Österreichs im Herbst so richtig geniessen. Zu dieser Jahreszeit lässt es sich nämlich vorzüglich von Museum zu Museum oder von Café zu Café schlendern – nebenbei bemerkt der beste Weg, die Wiener Gastfreundlichkeit schätzen und lieben zu lernen.
Wien ist sehr studentenfreundlich. Studenten profitieren in vielen Einrichtungen von mehreren Euro Studentenrabatt, zum Teil sogar in Restaurants. Aber Wien ist nicht nur das. Wien ist edel. Auch fast 100 Jahre nach der Zerschlagung von Österreich-Ungarn hat die Stadt kein Bisschen von ihrer kaiserlichen Eleganz eingebüsst. Und Wien ist einfach gemütlich. Wer nach Wien reist, lässt sich schnell von der Gelassenheit seiner überaus freundlichen Einwohner anstecken. Am Einfachsten lässt sich Wien mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Sogenannte Zeitkarten sind für 24, 48 sowie 72 Stunden (€ 7,10 / 12,40 / 15,40) erhältlich und berechtigen zur unbeschränkten Nutzung aller öffentlicher Verkehrsmittel der Stadt.
An schönen Herbsttagen mit viel Sonne empfiehlt es sich, den Morgen auf dem Naschmarkt (www.wienernaschmarkt.eu) zu verbringen und das rege Markttreiben mitzuerleben. Das Angebot der verschiedenen Marktstände reicht von Antipasti und exotischen Gewürzen bis zu Schokoladespezialitäten. Auch wer nichts kaufen mag, kommt voll auf seine Kosten - von allen Seiten werden den Besuchern kleine Köstlichkeiten zum Probieren angeboten. Eigentlich gibt es keinen besseren Weg, das kulinarische Wien und insbesondere dessen östlichen Einfluss kennenzulernen! Immer samstags findet zusätzlich auch ein Flohmarkt statt, an dem allerlei Kuriositäten feilgeboten werden.
Nachmittags bietet sich ein kleiner Stadtspaziergang zur Besichtigung der (Bau-)Werke von Friedensreich Hundertwasser an. Das berühmte Hundertwasserhaus befindet sich an der Ecke Kegelgasse 34–38 und Löwengasse 41-43 und kann gratis (wenn auch nur von aussen) besichtigt werden. Das bunte Gebäude versprüht im Kontrast zu den unzähligen Jugendstilbauten der Stadt einen angenehmen Hauch von Anarchie. Ganz in der Nähe befindet sich das KunstHausWien (www.kunsthauswien.com), welches ebenfalls von Hundertwasser gestaltet wurde. Das Museum, welches auch im Inneren über keine gerade verlaufenden Linien verfügt (ja, das bezieht sich auch auf den Fussboden), beherbergt eine permanente Ausstellung der Werke Hundertwassers sowie regelmässig wechselnde Sonderausstellungen (Sonderausstellung Michel Comte, noch bis 16. Februar 2014, Kombi-Ticket für Studenten € 9). Jeweils am Montag kann das Museum für eine Pauschale von € 5 besichtigt werden.
Am späten Nachmittag lassen sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages wunderbar auf der Terrasse des Palmenhauses (www.palmenhaus.at) geniessen. Das im Jahre 1901 erbaute Gewächshaus dient heute als Café, Restaurant und Bar. Die Terrasse mit Blick auf den Park vermittelt dem Besucher das Gefühl, für eine kurze Zeit im Urlaub vom Urlaub zu sein. Man könnte wohl stundenlang dort sitzenbleiben, würden nicht unzählige weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt darauf warten, besichtigt zu werden.
Getrunken wird zu dieser Jahreszeit übrigens Sturm. Der sich noch in der Gärung befindliche neue Wein kommt nur für jeweils kurze Zeit in den Handel, wird dann aber nahezu in jedem Lokal ausgeschenkt.
An regnerischen Tagen empfiehlt sich, eines der unzähligen Museen Wiens zu besuchen. Das Belvedere (www.belvedere.at) bietet mit seiner Sammlung Jugendstil und Wiener Secession einen schönen Überblick über das künstlerische Schaffen in Wien um 1900 (Oberes Belvedere, Eintritt für Studenten € 10). Auch Museumsmuffel dürften an diesem Programmpunkt Gefallen finden, denn das Belvedere beherbergt die weltweit grösste Sammlung von Ölgemälden des Malers Gustav Klimt – und Klimt gefällt (fast) jedem.
Abends sollte man es sich nicht nehmen lassen, eine Vorstellung der Wiener Oper zu besuchen. In den Monaten Mai, Juni sowie September und Oktober werden gewisse Aufführungen der Wiener Staatsoper live auf eine 50m2 grosse Videoleinwand übertragen. Der Platz vor der Oper wird bestuhlt und das Publikum kann die Aufführung draussen unter freiem Himmel gratis miterleben. Die ausgezeichnete Tonqualität der Übertragung trägt zu einem grossartigen Erlebnis bei. Wer sich lieber eine Aufführung im Saal ansieht, dem ist ein Besuch in der Wiener Volksoper zu empfehlen. Die Volksoper ist preiswerter und auch weniger formell als die Staatsoper und gelegentlich wird neben Opern, Operetten und Ballett auch mal ein Musical aufgeführt. Tickets für die Galerie sind für € 24 zu haben, Stehplätze für € 3. Für Studenten besteht zusätzlich die Möglichkeit, 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn Resttickets für € 12, € 10 oder € 6 (je nach Preisklasse) zu beziehen.
Wer dann nach der Vorstellung noch weiter ziehen will, der sollte die Bar Le Loft im obersten Stock des Sofitel Vienna Stephansdom (www.sofitel.com) ansteuern. Wer sich dann bei einem atemberaubendem Ausblick auf die ganze Stadt noch gemütlich bei einem Glas Wein über die vorherige Opernaufführung unterhält, fühlt sich garantiert richtig wienerisch!
Restauranttipps:
Breakfast Club (Schleifmühlgasse 12-14, 1040 Wien)
Das kleine und preiswerte Lokal in unmittelbarer Nähe des Nachmarkts bietet, was sein Name verspricht. Die verschiedenen Frühstücksvarianten reichen vom klassischen Wiener Frühstück hin zu süssen Kreationen wie French Toast oder exotischem wie dem orientalischen Teller.
yamm! (www.yamm.at - Universitätsring 10, 1010 Wien)
Das vegetarische Restaurant offeriert Speisen wie Falafel, Couscous, gefüllte Paprika, Salate und vieles mehr (Buffet, € 2,20 pro 100g). Studenten profitieren unter der Woche von 14-17:30 Uhr von einem 25% Studentenrabatt resp. Buffet für €2,00 pro 100g)
Gasthaus Wickerl (www.wickerl.at - Porzellangasse 24a, 1090 Wien)
Das gemütliche Gasthaus serviert vorwiegend traditionelle, saisonal zubereitete österreichische Speisen (auch vegetarische). Menu-Tipp: Wiener Schnitzel vom Kalb mit Erdäpfel-Vogerlsalat (zu Deutsch Kartoffel-Feldsalat) und Preiselbeeren (€ 16,90)
Dieser Reisetipp wurde verfasst von Melanie Zahnd, Master of Law, Basel. Hier kannst Du Ihr auf Twitter folgen...
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