Die Wahlstation – ein Sommer in der Wüste Part II

Nachdem ich euch im ersten Teil des Beitrags Die Wahlstation - ein Sommer in der Wüste Part I ein wenig Allgemeines über Dubai und meine Zeit dort berichtet habe, soll es in dem zweiten Teil mehr um die Arbeit selbst gehen. Ich habe meine Wahlstation bei Rödl & Partner in Dubai gemacht. Rödl & Partner ist eine mittelständische deutsche Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft, die Niederlassungen quer über den Globus hat.

Primärer Aufgabenbereich von Rödl & Partner in Dubai ist die Begleitung und rechtliche Unterstützung deutscher mittelständischer Gesellschaften, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten wirtschaftlich tätig werden und hierfür beispielsweise eine eigene Niederlassung gründen wollen. Sie sind daher hauptsächlich im Gesellschaftsrecht tätig. Zudem werden Arbeits- und Geschäftsführerverträge entworfen, sich um Visa Angelegenheiten gekümmert und dem Mandanten zur Seite gestanden, „wo immer der Schuh drückt.“

Arbeitsalltag

Der Arbeitsalltag unterscheidet sich zunächst nicht wesentlich von dem in Deutschland. Die Arbeitswoche läuft allerdings von Sonntag bis Donnerstag, was am Anfang ziemlich ungewohnt ist. Ansonsten sind die Kernarbeitszeiten von 9.00 Uhr bist 18.00 Uhr – in den Sommermonaten auch mal etwas kürzer, da einfach nicht ganz so viel zu tun ist. Als Referendarin habe ich die komplette Wahlstation fünf Tage die Woche gearbeitet. Meiner Meinung nach bekommt man nur so den besten Eindruck, ob die Tätigkeit „etwas für einen sein könnte“ (was bei mir ja am Ende dann tatsächlich so war)

Die Arbeitssprachen sind deutsch und englisch. Ich würde grob schätzen, dass es sich um 80% Englisch und 20% Deutsch handelt. Im Büro redeten wir weitgehend Deutsch, weil wir nun mal alle aus Deutschland sind. Mit Mandanten, Behörden und zwei unserer Kollegen wird hingegen Englisch gesprochen.

Unterschied zu deutschen Kanzleien

Meine damalige (und heutige) Chefin hat bereits im Vorstellungsgespräch zu mir gesagt, dass Referendare in der Wahlstation für Sie mit fertigen Rechtsanwälten im Grunde gleichzusetzen sind. Man hat das Referendariat und die schriftlichen Prüfungen hinter sich und es trennen einen eigentlich nur noch wenige Wochen davon, wirklich „echter Rechtsanwalt“ zu sein.

Tatsächlich wurde ich vor Ort dann auch genauso behandelt. Ich durfte Aufgaben sehr eigenständig bearbeiten, wurde direkt in die Mandatsarbeit eingebunden und durfte an jeglichen Terminen nicht nur teilnehmen, sondern auch mir mögliche Termine alleine wahrnehmen. Nach so vielen Jahren in irgendwelchen Büros ohne Fenster (haha) in Großkanzleien war das echt ein Traum.

Das aufregende in Dubai ist, dass sehr sehr viele Dinge persönlich erledigt werden. Man fährt zu Behörden und erfragt und bespricht das weitere Vorgehen. Man besucht andere Kanzleien, hat super viele Meetings und ist wirklich viel unterwegs. Es wird viel mehr über den persönlichen Kontakt erledigt und so mit einer direkten Kontaktperson (was in vielen Behörden wirklich Gold wert ist) zusammengearbeitet.

Solltet Ihr noch irgendwelche Fragen zu meiner Wahlstation in Dubai haben, meldet euch gerne jederzeit.

Eure Luisa

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