Was ist am Rechtsreferendariat besonders interessant? | Lawentus Ref-Guide | Teil V

V. Was ist am Rechtsreferendariat besonders interessant?

Verschiedene Bundesländer arbeiteten bei der Gestaltung und Durchführung des Rechtsreferendariats unabhängig voneinander. Damit lassen sich diverse Besonderheiten bei der praktischen Ausbildung in den 16 Bundesländern feststellen. So ist beispielsweise in Hamburg eigen, dass Du hier mit der strafrechtlichen Station beginnst. Die praktische Ausbildung in der Verwaltungsstation darfst Du zudem auch außerhalb Hamburgs absolvieren. Weiterhin ist besonders hervorzuheben, dass Du in Hamburg zwei Wahlstationen absolvierst und dadurch Dein eigenes persönliches Profil zusätzlich hervorheben kannst. Die erste Wahlstation absolvierst Du vor den schriftlichen Klausuren im 19. bis 21. Ausbildungsmonat. Nach den schriftlichen Prüfungen im 21. Ausbildungsmonat trittst Du den zweiten Teil der Wahlstation bis zum 24. Monat an, sodass Du ein Viertel des Rechtsreferendariats mit den Wahlstationen frei entscheiden und in den Branchen arbeiten kannst, die Dich wirklich interessieren und die eventuell auch über die typischen klassischen juristischen Berufe hinausgehen.

In Hamburg ist auffällig, dass hier regelmäßig eine große Anzahl überdurchschnittlicher Examensergebnisse produziert wird (die VB-Quote liegt bei ca. 30%). Dies liegt jedoch u.a. auch daran, dass sich Hamburg mit seinem Auswahlverfahren für das Rechtsreferendariat besonders leistungsstarke Bewerberinnen und Bewerber mit ordentlichen ersten Examina zur Ausbildung ins Boot holt und damit generell schon ein hohes juristisches Leistungsniveau vorzufinden ist. Zur Vorbereitung auf das schriftliche Examen bietet Hamburg außerdem einen kostenfreien Klausurenkurs an.

VI. Wie nutze ich die Zeit zwischen den Prüfungen und dem Zeugnis?

Die schriftlichen Prüfungen sind geschafft; herzlichen Glückwunsch! Jetzt kannst Du (in Hamburg noch einmal) die Wahlstation nach Deinen Vorstellungen absolvieren. Zugleich ist die Zeit nach dem schriftlichen Examen eine wichtige Zeit zur Orientierung und Erholung. Neben der Wahlstation ist dieser Abschnitt insbesondere für Dich relevant, um berufliche Kontakte zu stärken und Dich weiter zu vernetzen. Außerdem bietet es sich an, sich schon jetzt nach potenziellen Arbeitgebern umzusehen, bei denen Du nach dem Examen beruflich tätig sein willst. Auch bei den Juristinnen und Juristen besteht derzeit große Nachfrage nach Spezialisten und

Generalisten. Hast Du Dich irgendwo besonders engagiert, so ist dies ein Pluspunkt, der Dich schon bei Bewerbungen auch ohne das zweiten Examensergebnis hervorheben kann. Allerspätestens nach Bekanntgabe der schriftlichen Examensergebnisse solltest Du Bewerbungen versenden. Wenn Du Glück hast, wird Dir schon ein Anstellungsangebot unterbreitet, bevor Du in die mündliche Prüfung gehst. Dies schafft Sicherheit und Entspannung. Derzeit bestehen wegen des zunehmenden Fachkräftemangels in verschiedenen juristischen Branchen von Kanzleien, Unternehmen oder auch der Justiz gute Chancen, auf solch ein Angebot zurückgreifen zu können. Plane für die Vorbereitung der mündlichen Prüfung, die immerhin 25-40% von der 2. Staatsexamensnote je nach Bundesland zählt, genügend Zeit ein, reaktiviere je nach Lerntyp Deine gemeinsamen Lerngruppen und simuliere mehrmals den Ablauf von mündlichen Prüfungen, denn das kann helfen, Nervosität in der realen Prüfung vorzubeugen.

VII. Viel Erfolg!

Wir hoffen, Dir mit diesen Punkten einen guten Start in das Rechtsreferendariat geben zu können. Es werden zwei spannende Jahre, in denen Du nicht nur fachlich, sondern auch menschlich viel lernen wirst. Nach dem erfolgreich absolvierten Examen stehen dir alle Türen offen und du kannst (endlich) deine Karriere starten!

Hier siehst Du Deine Einstiegsmöglichkeiten bei LAWENTUS als Referendar oder wissenschaftlichen Mitarbeiter: Karriere bei LAWENTUS