Grunsky - Zivilprozessrecht
Sämtliches theoretisches Wissen des BGB ist in der Praxis nutzlos, wenn fundiertes Wissen um die zivilprozessuale Durchsetzung der Ansprüche fehlt. Insbesondere von Studenten wird das Prozessrecht gerne unterschätzt, obwohl es immer wieder Prüfungsgegenstand in Klausuren und Examen ist. Dieses Lehrbuch von Grunsky bietet eine kompakte Einführung in das prüfungsrelevante Zivilprozessrecht. Auf etwa 300 Seiten wird ein gut verständlicher Überblick über die Verfahrensgrundsätze und Verfahrensarten gegeben. Die 14. Auflage wird fortgeführt von Prof. Dr. Jacoby (Universität Bielefeld), bleibt inhaltlich aber seinem bewährten Konzept treu.
Das Lehrbuch, welches nun erstmals in der Reihe "Academia iuris Basistudium" erscheint, wendet sich speziell an Studierende, da überblicksartige Kenntnisse des Zivilprozessrechts nach den Prüfungsgegenständeverordnungen in der Ersten juristischen Staatsprüfung gern abgefragt werden.
Spätestens mit dem Eintritt in das Referendariat wird profundes Wissen im Prozessrecht vorausgesetzt, so dass Studierende bestenfalls nach dem Grundstudium, spätestens aber rechtzeitig vor dem Examen in der komplizierten Thematik "fit" sein sollten. Einen erfahrenen Trainer finden sie in Wolfgang Grunsky, der mit diesem Standardwerk ein solides Basiswissen für das Zurechtfinden in der Zivilprozessordnung schafft.
Der Autor liefert einen gut verständlichen Überblick über folgende Themengebiete: Gang des Verfahrens, Verfahrensgrundsätze, zuständiges Gericht, die Klage, besondere Klagearten, Beteiligung Dritter am Rechtsstreit, Versäumnisverfahren, Beweis, Urteil, Rechtsmittel sowie Einstweiliger Rechtsschutz. Besonders examensrelevant sind die Verfahrensgrundsätze, die im 4. Kapitel dargestellt sind und gründlich durchgearbeitet werden sollten. Zu bemängeln ist allerdings, dass sich Grunsky nur auf das Erkenntisverfahren beschränkt und im Gegensatz zu anderen Kurzlehrbüchern (z.B. Lüke, Musielak) das Zwangsvollstreckungsverfahren völlig ausklammert. Darüber hinaus kritikwürdig ist das unübersichtliche Schriftbild mit zu wenigen Zwischenüberschriften, dem Wechsel zwischen Fußnoten und den Lesefluss behindernde Einschiebungen in den Fließtext sowie uneinheitlichen Schriftgrößen.
Hervorzuheben sind allerdings die gut gemachten Übersichten zum Ende der Kapitel und die in den fortlaufenden Text eingebundenen, vorformulierten Parteianträge und Urteilsformeln. Diese haben zum schnelleren Auffinden sogar ein eigenes Verzeichnis erhalten.
Fazit: Insgesamt ein solides, wenn auch nicht herausragendes Lehrbuch zum Zivilprozess. In jedem Fall kann das Buch allenfalls als Einstieg gesehen werden, eine Vertiefung vor allem im Zwangsvollstreckungsrecht darf nicht vernachlässigt werden.
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