dolus eventualis
2. Die Ernstnahmetheorie
Gespeichert von admin am/um Di, 05/02/2013 - 00:10Die Ernstnahmetheorie stellt die in der Literatur herrschende Meinung dar und bejaht den Eventualvorsatz dann, wenn der Täter die Tatbestandsverwirklichung ernsthaft für möglich hält und sich mit ihr um des erstrebten Zieles wegen abfindet. Der Täter ist insoweit also eher bereit die Folge hinzunehmen als auf sie zu verzichten. Demnach handelt der Täter nur bewusst fahrlässig, wenn er ernsthaft darauf vertraut, dass die als möglich erkannte Tatbestandsverwirklichung nicht eintreten werde, er also den drohenden Erfolgseintritt vermeiden könnte. Dabei ist es folglich nicht genügend, dass der Täter lediglich nur darauf hofft, dass der Erfolg ausbleibt.1
1. Die Gleichgültigkeitstheorie
Gespeichert von admin am/um Di, 05/02/2013 - 00:04Die Vertreter der Gleichgültigkeitstheorie kombinieren in diesem Sinne die Möglichkeitstheorie (rein kognitiv) mit einer dem Wollenselement entsprechenden voluntativen Komponente - namentlich der Gleichgültigkeit. Demnach handelt der Täter nur dann mit Eventualvorsatz, wenn er die für möglich gehaltene Tatbestandsverwirklichung aus Gleichgültigkeit gegenüber dem Rechtsgut in Kauf nimmt.1 Eben diese Gleichgültigkeit lässt sich dann nur dadurch feststellen, dass der Täter den möglichen Schadeneintritt erkannt und seinerseits „instrumentalisiert“ hat.2
2. Die Möglichkeitstheorie
Gespeichert von admin am/um Mo, 04/02/2013 - 23:35Einer früheren Ansicht zufolge, war der Eventualvorsatz nach der Möglichkeitstheorie schon dann zu bejahen, wenn der Täter die Möglichkeit der Tatbestandsverwirklichung erkannte und dennoch handelte.1 Eine neuere, diesen Grundsatz konkretisierende Ansicht fordert insoweit einschränkend, dass der Täter, ausgehend von den Tatumständen und den kausalen Gesetzesmäßigkeiten die „konkrete Möglichkeit“ gehabt haben muss den Erfolgseintritt zu erkennen.2
1. Die Wahrscheinlickeitstheorie
Gespeichert von admin am/um Mo, 04/02/2013 - 23:21Nach der Wahrscheinlichkeitstheorie wird der Eventualvorsatz schon dann bejaht, wenn der Erfolgseintritt vom Täter als wahrscheinlich gehalten wird. Demnach liegt die Annahme des Eventualvorsatzes umso näher desto größer der Wahrscheinlichkeitsgrad hinsichtlich der Tatbestandsverwirklichung ist.1
Einem Ansatz zufolge, ist der Erfolgseintritt aus Sicht des Täters dann „wahrscheinlich“ im Sinne dieser Theorie, wenn die Tatbestandserfüllung mehr als möglich jedoch weniger als überwiegend wahrscheinlich ist.2