Äquivalenztheorie

3. Alternative Kausalität

Bei der alternativen Kausalität oder auch Mehrfach- oder Doppelkausalität, fallen zwei Handlungen unabhängig voneinander zeitlich zusammen, wobei jede für sich den Erfolg auch alleine herbeigeführt hätte. Beide Alternativen müssen in einem gleichen Tod zum gleichen Zeitpunkt übereinstimmen.1

Beispielhaft sei hier der klassische Schulfall anzuführen, in dem das Opfer O sowohl durch A als auch durch B vergiftet wird, da beide unabhängig voneinander jeweils eine tödliche Menge Gift in das Essen des O gemischt haben.2

I. Äquivalenz- oder Bedingungstheorie ("conditio sine qua non")

Die Handlung und der tatbestandliche Erfolg müssen kausal sein. Das bedeutet, dass die Handlung des Täters für den Erfolg ursächlich sein muss. Nach der Äquivalenztheorie ist jede Bedingung, dh. Handlung, ursächlich, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne das der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.1