Das perfekte Anschreiben für Juristen - Bewerbung

Neben Deinem Lebenslauf ist das Bewerbungsschreiben der zweite entscheidende Bestandteil Deiner Bewerbung. Damit Du die Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommst, solltest Du auf folgende Punkte achten:

Die Formalitäten
Zwar hast Du Deine Kontakt- und persönlichen Daten schon im Lebenslauf aufgeführt (den sich die meisten Personalverantwortlichen zuerst ansehen, obwohl das Bewerbungsschreiben in Deiner Bewerbungsmappe vor den Lebenslauf kommt), allerdings gehört es zu den einzuhaltenden Formalitäten des Anschreibens, in der Kopfzeile oder im Adressfeld oben links Deine Kontaktdaten aufzuführen. Die Kontaktdaten des Adressaten bzw. die Deines Ansprechpartners folgen im Adressfeld. So wird aus den Formalitäten Deines Anschreibens ersichtlich, wer Absender und wer Empfänger ist.
 
Darauf folgt die Betreffzeile, in der Du hervorgehoben das Anliegen Deines Schreibens kurz auf den Punkt bringst. Die genaue Stellenbezeichnung in der Betreffzeile ist deshalb wichtig, weil Dein Wunscharbeitgeber ggf. mehr als nur die eine offene Stelle besetzen möchte und mehrere Bewerbungsverfahren gleichzeitig durchführen könnte.
 
Die Anrede Deines Bewerbungsschreibens lautet
 
Sehr geehrte/r Frau/Herr XY, ...
 
oder, wenn kein konkreter Ansprechpartner von Dir ausgemacht worden ist
 
            Sehr geehrte Damen und Herren, ...
 
Wichtig: Dein Anschreiben sollte in der gleichen Schriftart und Schriftgröße wie Dein Lebenslauf verfasst sein, um optisch einen zusammengehörigen Eindruck zu wecken. 
 

Die Einleitung
Auf die Anrede folgt die Einleitung. Schon hier willst Du die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen wecken. Das gelingt Dir nicht mit altbackenen Phrasen wie:
 
            Hiermit bewerbe ich mich als ...
            Durch Ihre Jobanzeige im Internet/in der Zeitung habe ich erfahren ... 
            Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil
 
Dass Du Dich bewerben willst, geht bereits aus der Bewerbungsmappe bzw. Deinem Deckblatt hervor. Durch die präzise Nennung Deiner Wunschstelle in der Betreffzeile Deines Anschreibens, kennt der Personalverantwortliche zudem Dein konkretes Anliegen. Die gerade aufgezählten Phrasen sind also überflüssig. Du solltest viel mehr versuchen, bereits in Deiner Einleitung Emotionen zu wecken. Hier kannst Du Kreativität beweisen.
 
Eine bessere Einleitung ist z.B.
 
Nach Abschluss meines Jurastudiums befinde ich mich auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung und fühlte mich durch Ihre Stellenanzeige direkt angesprochen. Erlauben Sie mir, mich Ihnen vorzustellen.
 
Wichtig: Du solltest in jedem Fall immer den Konjunktiv vermeiden, sowohl in der Einleitung als auch im Schlussteil. Du würdest Dich nicht gerne vorstellen, Du wirst Dich vorstellen. Du würdest Dich nicht über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen, Du wirst Dich freuen. Die Nutzung des Konjunktivs wirkt unsicher und zaghaft.
 
Der Hauptteil
Im Hauptteil Deines Bewerbungsschreibens bekommst Du die Chance, den Personalverantwortlichen von Dir zu überzeugen. Hier solltest Du die Frage beantworten, warum gerade Du als Bewerber der perfekte Kandidat für die Stelle bist.
 
Der Hauptteil Deines Anschreibens sollte stets mit Deinem Lebenslauf korrelieren, d.h. hier zählst Du all die Erfahrungen und Qualifikationen auf, die Du bereits im Lebenslauf überblicksartig genannt hast. Welche Anforderungen an Dich gestellt werden, kannst Du meist der Stellenanzeige entnehmen. Entsprechend solltest Du sowohl Deinen Lebenslauf als auch Dein Bewerbungsschreiben gewichten und genau diese Erfahrungen und Qualifikation erwähnen.
 
Bleib bei der Aufzählung immer zielgerichtet und informativ. Du zeigst in nur wenigen Worten, warum Du am besten qualifiziert bist und Dich am besten einbringen kannst. Hier ist auch die Nennung Deiner Soft Skills entscheidend.
 
Soft Skills sind Deine sozialen Kompetenzen, die neben die Hard Skills, also fachlichen Kompetenzen, treten.
 
Beispiele sind:
  • Selbstständigkeit
  • Belastbarkeit
  • Freundlichkeit
  • Empathie
  • Teamfähigkeit
Die von Dir genannten Soft Skills sollten der Natur der Stellenanzeige entsprechen. Freundlichkeit im Umgang mit Kunden, Mandanten o.ä. ist stets wünschenswert, aber nicht entscheidend, wenn Du dich für eine Fließbandtätigkeit bewirbst.
 
Achte darauf, dass Du anhand der von Dir in der Schule, der Universität und im Beruf gemachten Erfahrungen Deine angeeigneten Kompetenzen, d.h. sowohl Soft Skills als auch Hard Skills, die Du im Bewerbungsschreiben erwähnst, begründest.
 
Optional im Hauptteil sind z.B. Nennung des Einstellungstermins oder Deine Gehaltsvorstellungen. Das kannst, musst Du aber nicht im Bewerbungsschreiben einbringen. Spätestens im Vorstellungsgespräch sollte das zur Sprache kommen.
 
Der Schlussteil
Am Ende rundest Du Dein Anschreiben stets damit ab, Deine Bereitschaft für das Vorstellungsgespräch und die Freude über ein persönliches Treffen auszudrücken. Das ist anders als die altbackenen Phrasen in der Einleitung schon fast Formalität.
 
Beachtest Du diese Basics, gelingt Dir ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben, mit dem Du den Personalverantwortlichen für Dich gewinnst. Achte stets darauf, dass sich in Deine Bewerbung keine Rechtschreibfehler einschleichen.
Nächste Juracon: 12. April 2024 in Frankfurt am Main


Unternehmen