Körpersprache im Bewerbungsgespräch / bei Geschäftsgesprächen

Einblick in offene Stellen von spannenden Kanzleien 
Man kann nicht nicht kommunizieren – Kommunikation passiert pausenlos auf verschiedenen Ebenen: z.B. verbal und nonverbal, bewusst und unbewusst. Wichtig ist dabei nicht nur, was du von dir gibst, sondern was bei deinem Gegenüber ankommt. Unterstreiche deine überzeugenden Worte und Fähigkeiten mit einem überzeugenden Auftritt. Auch nonverbale Kommunikation ist erlernbar!
 
Selbst wenn deine Noten und dein Fachwissen für dich sprechen, ist es weit verfehlt anzunehmen, dass du allein mit diesen punkten kannst. Andersrum gilt viel eher, dass falsche nonverbale Kommunikation dich in einem schlechten Licht erscheinen lassen kann, ohne dass die Annahmen deines Gegenübers stimmen müssen. Besonders der erste Eindruck entsteht größtenteils bereits unbewusst vor dem ersten Wortwechsel und lässt sich nur schwer korrigieren.
Das Gute daran: wie du auf andere wirkst und welche Reaktionen du auslöst, lässt sich von dir steuern! Neben dem richtigen Auftreten, z.B. in angemessener Kleidung musst du dafür auch nonverbal kommunizieren können.
 
Was du bei einem Bewerbungsgespräch tragen solltest, kannst du hier nachlesen. Was trage ich beim Vorstellungsgespräch? 

Der erste Eindruck

Noch bevor du ein Wort gesagt hast, wird dein Gegenüber dich (unwillkürlich) genau analysieren und natürlich möchtest du nicht unsympathisch erscheinen, noch bevor du diesen Eindruck richtig stellen könntest. Schließlich kann der erste Eindruck das gesamte folgende Gespräch gravierend beeinflussen.
Als wichtiger Punkt vorweg: Egal wie viel du an dir arbeitest, behalte deine Persönlichkeit bei und lege dir keine Verkleidung zu – deine Individualität wird über kurz oder lang sowieso rausbrechen und authentisch zu wirken wird dir ungemein helfen.
 

Worauf achten:

- Blickkontakt und Mimik

Mit unserem Gesicht können wir unzählige Emotionen ausdrücken. Die Mimik ändert sich jedoch häufig impulsartig und lässt sich trotz Bemühungen nur schwer steuern. Wichtig beim Gespräch ist deswegen zunächst eine innere positive Einstellung, damit deine Gesichtszüge nicht verkrampft wirken. Ein authentisches (!) Lächeln hilft dabei, deine positive Einstellung gegenüber deinem Gesprächspartner zu unterstreichen. Diesen Tipp solltest du nicht mit einem gekünstelten, dauerhaften Zähne-zeigen verwechseln. Du solltest außerdem einen häufigen Blickkontakt zu deinem Gegenüber suchen. Mit einem offenen Blick signalisierst du Aufmerksamkeit und Interesse und kannst deinen eigenen Worten mehr Nachdruck verleihen. Ein offener Blick passt zu einer entspannten Mimik. Vermeide es dabei, deinen Gesprächspartner anzustarren, das ist unhöflich und aufdringlich und er wird sich schnell unwohl fühlen. Bei einem Gespräch mit mehreren Gesprächspartnern solltest du deinen Blick häufiger durch die Gruppe wandern lassen.
 

- offen wirken

Zunächst ist wichtig offen zu wirken. Dafür solltest während des Gespräches nicht den Kopf gesenkt halten und dich deinem Gegenüber stets zuwenden. Abwenden signalisiert innere Ablehnung, während eine leicht vorgebeugte, lockere Haltung Interesse und Tatendrang signalisiert. Lass deine Schultern nicht hängen und halte dich aufrecht! Hältst du dich zu lässig, wirkst du wohlmöglich überheblich und arrogant oder desinteressiert. Verschränke auch wenn du nervös bist niemals die Arme und vergrabe deine Hände auch nicht in der Hosentasche, da du ansonsten verschlossen wirkst. Hilfreich ist es, wenn du deinen Stand und deine Sitzposition deinem Gegenüber anpasst. Durch diese Spiegeltaktik erscheinst du deinem Gegenüber (wenn du diese Taktik dezent einsetzt und es nicht zu auffällig wird) als auf einer Wellenlänge. Atme langsam und tief durch die Nase, nicht durch den Mund. Kombiniert mit wohlüberlegtem, nicht zu schnellem Sprechen hast du so mehr Zeit zum Nachdenken.
 

- die generelle Haltung

Aber wohin jetzt genau mit Händen, Armen, Beinen und Füßen? Zapple nicht vor Nervosität herum. Halte deine Füße still unterm Tisch und wenn du deine Finger nicht ruhig halten kannst, versuche einen Stift oder ähnliches festzuhalten. Fange nicht an mit den Händen zu fuchteln oder mit deinen Haaren, deiner Uhr, einem Ring oder deiner Kleidung rumzuspielen.
Für Frauen gilt: Knie, besonders beim Tragen von Rock oder Kleid, zusammenhalten. Für Männer: nicht zu breitbeinig hinsetzen, das lässt dich übertrieben lässig und arrogant/ desinteressiert wirken!

- Gestikulieren

Leichtes Gestikulieren lässt dich weniger verkrampft wirken und kann deinen Gesprächsbeitrag wesentlich unterstützen, sodass deine Worte eindrucksvoller wirken können. Dazu muss die Gestik stets zum Gesprächsinhalt passen! Du solltest außerdem insbesondere darauf achten, deinem Gegenüber dabei nicht zu nahe zu kommen oder hektisch zu wirken. Zu übertriebene Bewegungen könnten dabei leicht den Anschein erwecken, dass deine Aussagen nur durch viel Gestik überhaupt erst eine Bedeutung haben können und nicht für sich selbst sprechen und du einen Hang zum Theatralischen hast. Mit dem Finger auf deinen Gegenüber zeigen, wirkt aufdringlich – man zeigt schließlich nicht mit dem nackten Finger auf andere Leute.
Bestätigen kannst du deinen Gegenüber durch zustimmendes, leichtes Kopfnicken an den richtigen Stellen des Gesprächs, ohne ihm ins Wort fallen zu müssen. Damit signalisierst du, dass du vollständig präsent und bei der Sache bist und wertschätzt, was er zu sagen hat.
 

- der Händedruck

Den meisten (und besonders älteren Generationen – also unter Umständen eben deinem Arbeitgeber) ist ein fester Händedruck sehr wichtig. Dieser zeigt Präsenz und Authentizität. Gerade als Jurist kannst du damit (Willens-) Stärke zeigen. Reiche dabei immer deine ganze Hand. Doch Vorsicht – nicht zu fest zupacken. Am besten passt du die Stärke an den Handschlag deines Gegenübers an.
 

- die „Körpersprache“ in deiner Stimme einsetzen

Deine Stimme ist das Transportmedium für alle Argumente, die für dich sprechen. Ihre Lautstärke solltest du deiner Umgebung und deinem Gegenüber anpassen. Wie natürlich überall sonst, solltest du nicht zu schnell reden oder anfangen zu nuscheln. Auch eine zu laute oder zu leise Stimmlage wirkt anstrengend und damit unsympathisch.
Achte darauf deine Sätze zusammenhängend zu formulieren und nicht zu viele Fülllaute wie z.B. „ähh“ zu benutzen. Dies kannst und solltest du vorher üben – ob vor einem Spiegel, vor Freunden oder deiner Familie bleibt natürlich dir überlassen.
Achte darauf, dass du dich nicht verrennst und so lange sprichst, bis dir dein Gegenüber gelangweilt erscheint. Dann besser eine Pause machen, durchatmen, deine Gedanken ordnen und kurz und präzise den Rest, den du erklären wolltest, zu Ende bringen. Gegenteilig solltest du aber auch Initiative zeigen und den Gegenüber nicht um jede Information betteln lassen.
Selbstverständlich, aber als Grundregel durchaus erwähnenswert ist außerdem, dass du deinen Gesprächspartner immer ausreden lassen musst. Hier findest Du Einblick in die Förderprogramme - unter anderem zum Praktikum/ Referendariat und für Wissenschaftlicher Mitarbeiter - von Kanzleien, in denen Körperhaltung und Rhetorik auch eine große Rolle spielen: Zu den Förderprogrammen gehts hier
 

Das Gesamtbild

Hab keine Angst vor dem Gespräch und bewahre dir deine positive Grundeinstellung auch bei unangenehmen oder überraschenden Themen. Deine Erscheinung sollte so authentisch wie deine Aussagen sein, dann klappt auch das schwierigste Gespräch. Du wirst überrascht sein, von dem hohen Grad an Empathie, die dir dein Gegenüber entgegenbringen wird, wenn er sich bei eurem Gespräch wohlfühlt, wozu du durch deine Mimik und Gestik wesentlich beitragen kannst.
 
Solltest du unter Nervosität leiden, können dir bestimmt auch diese Tipps zum Lampenfieber helfen. Wie gehe ich mit Lampenfehler richtig um?!

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