Der perfekte Aufbau für den Lebenslauf eines Juristen - Bewerbung

Dein Lebenslauf ist Deine persönliche Visitenkarte. Mit ihm willst Du Deinen potenziellen Arbeitgeber in nur wenigen Sekunden von Dir überzeugen. Bei der Flut an Bewerbungen bleibt Dir auch selten mehr Zeit, um aus dem Bewerberpool herauszustechen.
 
Das wird Dir gelingen, wenn Du die folgenden Tipps zum Aufbau, zur Formatierung und zum Inhalt des Lebenslaufs bei seiner Erstellung beherzigst.
 
So baust Du Deinen Lebenslauf auf
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie ein Lebenslauf aufgebaut werden kann. Hierfür finden sich zahlreiche Muster entweder im Internet oder bei Word. Prinzipiell ist es nicht falsch, auf eine dieser Vorlagen zurückzugreifen.

Der Klassiker ist und bleibt der tabellarische Lebenslauf.
 
Er sollte folgende Punkte enthalten:
  • Persönliche Daten
  • Berufliche Erfahrung
  • Ausbildung (Studium, schulische Ausbildung)
  • Praktika und Nebentätigkeiten
  • Zusätzliche Fähigkeiten
  • Sonstiges
 
Selbstverständlich kann Dein Lebenslauf nur all diese Punkte enthalten, wenn Du vor der Bewerbung bereits eine Nebentätigkeit oder diverse Praktika absolviert hast.

Dein Lebenslauf sollte mit Deinen persönlichen Daten beginnen. Hier ist es unerheblich, ob Du diese in die Kopfzeile der Seite schreibst oder als Teil der tabellarischen Übersicht angibst. Achte lediglich darauf, doppelte Informationen zu vermeiden.
 
Dein Bewerbungsfoto sollte entweder oben rechts auf Deinem Lebenslauf oder auf Deinem Deckblatt – sofern Du ein solches erstellst – zu finden sein.
 
Im Anschluss an die persönlichen Daten folgt eine Aufstellung Deines schulischen und beruflichen Werdegangs. Dies bildet den wichtigsten Kern Deines Lebenslaufs. Hier ist es ratsam, antichronologisch zu arbeiten und die aktuellsten Tätigkeiten zuerst zu nennen. Darauf wird im Punkt Inhalt noch einmal ein genauerer Blick geworfen.
 
Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht bereits aus Deinem schulischen und beruflichen Werdegang hervorgehen, kannst Du gesondert auflisten.
 
Am Ende Deines Lebenslaufs hast Du die Möglichkeit, dem Personalverantwortlichen einen Blick auf Deine Persönlichkeit werfen zu lassen. In die Rubrik „Sonstiges“ gehören Punkte wie z. B. Freizeitinteressen, Ehrenämter und Projekte.
 
Dein Lebenslauf endet mit der Angabe von Ort, Datum und – wichtig – Deiner Unterschrift.
 

So formatierst Du Deinen Lebenslauf
Manche Menschen lieben es bunt und arbeiten gerne mit hervorstechender Schriftart, zahlreichen kursiven Hervorhebungen und unterschiedlichen Schriftgrößen. Wenn der Personalverantwortliche nicht zufällig ebenfalls ein solcher Mensch ist, wird er Deine Bewerbung schnell wieder beiseitelegen. Beim Lebenslauf ist weniger mehr. Du solltest also eher einheitlich und zurückhaltend formatieren.
 
Die Überschriften in Deinem Lebenslauf sollten hervorgehoben sein. Es ist ausreichend, diese in einer nur unwesentlich größeren Schriftgröße als die, die Du für den Inhalt verwendest, in fett gedruckt hervorzuheben, z. B. in Schriftgröße 14. Auf diese zwei Hervorhebungen (fett gedruckt und größere Schrift) sollte zurückgegriffen werden.
 
Darüber hinaus solltest Du immer eine der gängigen Schriftarten wählen, d. h. Arial, Times New Roman etc., denn diese garantieren eine besonders angenehme Lesbarkeit.
 
Greifst Du auf Muster aus dem Internet oder Word zurück, achte darauf, dass Du das Muster passend zur angestrebten Stelle wählst. Die Farben, Formen und Elemente des Muster-Lebenslaufs sollten angemessen sein. Denk bei Deiner Formatierung immer daran, dass Du durch ein geeignetes Design die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen auf Dich lenken und nicht vom Inhalt des Lebenslaufs ablenken willst.
 
Besonders wichtig für die Formatierung des Inhalts: Datumsangaben sind immer links und der Titel der Stationen abgerückt rechts aufzuführen. Der Abstand zwischen den Überschriften sowie dem Inhalt sollte in Deinem Lebenslauf immer gleich bleiben. Dies sorgt für Symmetrie und lässt Deinen Lebenslauf kompakt erscheinen.
 
Darauf ist beim Inhalt zu achten
Persönliche Daten
In einen Lebenslauf gehören vorangestellt stets die Angaben zu Deiner Person – Name, Geburtsort, Geburtsdatum, Kontaktdaten. Bei den Kontaktdaten ist darauf zu achten, dass die von Dir angegeben Handy- bzw. Telefonnummern und Mailadressen auch aktuell sind und Du unter diesen erreichbar bist. Eine Mailadresse, deren Postfach Du niemals aufrufst, muss nicht aufgeführt werden, nur um den Eindruck der Vollständigkeit zu erwecken. Denn nichts ist ärgerlicher, als für das Vorstellungsgespräch ausgewählt zu werden, diese Nachricht aber nie erhalten zu haben.
 
Wichtig: Die angegebene E-Mail-Adresse sollte eine seriöse Adresse sein. Schicke Deine Bewerbung also nicht von prinzessinlilifee@xy.de ab bzw. gib als Adresse in Deinem Lebenslauf nicht derunglaublichehulk@xy.de an.
 
Angaben zur Staatsangehörigkeit, zum Familienstand und zu Deiner Konfession musst Du in Deinem Lebenslauf nicht machen – kannst dies aber tun, wenn Du es möchtest. Das hat den Grund, dass Diskriminierungen im Bewerbungsverfahren vermieden werden soll.
 
Noch einmal: Denk daran, keine Angaben doppelt zu machen. Hast Du bereits in der Kopfzeile Deinen Namen und Deine Adresse genannt, sind unter dem Block persönliche Daten lediglich noch ergänzende Informationen wie Geburtsdatum etc. zu nennen.

Beruflicher und Schulischer Werdegang
Die Stationen Deines beruflichen und schulischen Werdegangs sollten kompakt und in aller Kürze antichronologisch, d. h. die aktuellsten Angaben zuerst, aufgelistet werden. Dabei solltest Du die relevanten Stellen durch Nennung von Arbeitgeber, Position, Ort und Tätigkeit hervorheben. Etwas länger zurückliegende Stationen können bzw. sollten verkürzt aufgelistet werden, um die Übersichtlichkeit des Lebenslaufs zu wahren.
 
Je weiter eine praktische Erfahrung zurückliegt, desto unwichtiger wird sie für den Personalverantwortlichen. Wir alle haben eine Grundschule besucht. Diese Angabe kann also außen vor gelassen werden und erspart Dir das Kopfzerbrechen über Dein Einschulungsdatum. Achtung: Nicht alles, was ewig zurückliegt, sollte gänzlich weggelassen werden. Denn so entstehen Lücken im Lebenslauf, die sehr schnell ins Auge springen. In einem solchen Fall ist es allerdings ausreichend, die Station lediglich zu erwähnen.
 
Achte außerdem darauf, die für die angestrebte Stelle relevanten Stationen Deines beruflichen Werdegangs hervorzuheben. Das kannst Du durch Formatierung tun, ist durch entsprechende Gewichtung der angegebenen Informationen aber auch möglich.
 
Bei der Datumsangabe einzelner Stationen ist immer darauf zu achten, auch den Monat des entsprechenden Jahres zu nennen. So wird der Eindruck von Lücken in Deinem Lebenslauf vermieden. Sollte Dein Lebenslauf tatsächlich Lücken aufweisen, so ist das nicht gleich ein Beinbruch im Bewerbungsverfahren. Ratsam ist es zwar, Lücken zu vermeiden bzw. diese als Möglichkeit der Weiter- und Fortbildung zu nutzen, in der tatsächlichen Umsetzung ist das aber nicht immer möglich, sodass kurze Lücken relativ unproblematisch sind.
 
Stichpunkt Notenangabe: Gibst Du im Lebenslauf die jeweilige Abschlussnote einer Station an, so solltest Du das bei allen Stationen tun oder sie konsequent weglassen.
 
Praktika und Nebentätigkeiten
Bei Praktika sollte ebenfalls auf die Aktualität geachtet werden. Dein Schülerpraktikum beim Rechtsanwalt hat vielleicht Dein Feuer für die juristische Materie entfacht, ist für die Bewerbung nach dem Studium aber überhaupt nicht mehr relevant. Ebenso wenig solltest Du Pflichtpraktika im Rahmen Deines Studiums auflisten, es sei denn Du konntest in einer besonders prestigeträchtigen Kanzlei Dein Praktikum leisten.
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Auch in puncto Nebentätigkeiten gilt das Stichwort "Relevanz". Es ist löblich, dass Du seit einigen Jahren in einem Café in Deiner Stadt kellnerst, dieser Job hat aber höchstwahrscheinlich keinerlei Bezug zu der von Dir angestrebten Stelle. Es spricht nichts dagegen, diese Tätigkeit im Bewerbungsgespräch zu erwähnen, in Deinem Lebenslauf nimmt sie dahingegen nur Platz für relevanten Informationen weg.
 
Zusätzliche Kenntnisse
Bei Kenntnissen handelt es sich um Punkte wie z. B. EDV-Kenntnisse, Sprachen oder sonstige Qualifikationen. Auch hier ist auf die Relevanz der Angaben zu achten. Entscheidend ist, dass Du keine falschen Angaben machst, denn es wird Deinem neuen Arbeitgeber sehr schnell auffallen, ob Du einer Sprache mächtig bist oder voller Entsetzen auf die leere Excel-Tabelle starrst. Obendrein sind Lügen in der Bewerbung nicht nur, auch Jahre später, ein Grund zur fristlosen Kündigung, unter bestimmten Voraussetzungen kann Dein Arbeitgeber überdies auch Schadensersatz von Dir verlangen. Die Verjährungsfrist für diese Schwindeleien beträgt 1 Jahr und beginnt, sobald Dein Arbeitgeber von der Täuschung Kenntnis erlangt.
 
Sonstiges
Unter diesem Block kannst Du sonstige Informationen nennen, die Einblicke über Dich und Deine Persönlichkeit gewähren und für den zukünftigen Arbeitgeber von Interesse und Relevanz sind. So ist Deine Begeisterung für das Kochen, für die Stelle als Rechtsanwalt allerhöchstens relevant, wenn Du Dich bereit erklärst, täglich ein Mittagessen für Deine Kollegen zu zaubern.
 
Für alles gilt: Jede von Dir genannte Information sollte mit den Anforderungen der zu besetzenden Stelle möglichst zu verknüpfen sein.
 
Achte auf Korrelation
Die von Dir im Bewerbungsschreiben angepriesenen Stärken und Kenntnisse, sollten in Deinem Lebenslauf auftauchen und auch umgekehrt. D. h. Lebenslauf und Bewerbungsschreiben sollten inhaltlich stimmig sein. Außerdem ist auf identische Formatierung, wie z. B. gleiche Schriftart und Schriftgröße, zu achten.
 
So lang sollte Dein Lebenslauf sein
Gerade nach dem Studium dürfte die Länge Deines Lebenslaufs eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten. Dies ist generell eine empfehlenswerte Länge. Bei sehr vielen, relevanten Praktika, Nebentätigkeiten sowie zusätzlicher Qualifikationen, ist eine Länge von maximal zwei DIN-A4-Seiten noch angemessen. Alles, was über zwei Seiten hinausgeht, hat eine eher abschreckende Wirkung für den Adressaten. Denn Dein Lebenslauf sollte einen kompakten kurzen Überblick über Dich gewähren.
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